Die Herausforderungen der Immobilienwirtschaft auf dem Weg in eine CO2-neutrale Zukunft haben durch explodierende Energiepreise im letzten Jahr eine neue Dimension erreicht. Steigende Kosten für Gas und Strom in Kombination mit erneut verfehlten Klimazielen und immer stärkeren, gesetzlichen Regulierungen erfordern mehr denn je eine energieeffiziente und zukunftssichere Bewirtschaftung von Gebäuden. Der Druck auf Immobilieneigentümer und -verwalter steigt.

Gebäudesektor verfehlt erneut Klimaziele

Auch wenn der Gebäudesektor in 2022 im Vergleich zum Vorjahr bereits 7 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen einsparen konnte, hat er seine Klimaziele erneut verfehlt. Mit 113 Millionen verbrauchten Tonnen CO2-Emissionen hat der Gebäudesektor den gesetzlich erlaubten Ausstoß um immerhin noch 5 Tonnen überstiegen. Zudem ist die rückläufige Tendenz im Verbrauch hauptsächlich auf die privaten Haushalte zurückzuführen, die durch milde Witterung und Einsparungsmaßnahmen seit Beginn der Heizperiode insgesamt 16% weniger Gas verbraucht haben. Soll der Emissionsrückgang dauerhaft anhalten und wirklich nachhaltig sein, braucht es weitere, effiziente Klimaschutzmaßnahmen – da sind sich Experten einig. Die Energiewende kann nur funktionieren, wenn Staat, Immobilienunternehmen und Privathaushalte gemeinschaftlich einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Gesetzliche Regulierungen zur Erreichung der Klimaziele

Das erst kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ beschäftigt die Branche und lässt sie neben vielen Unklarheiten dennoch auch auf schnellere und unkomplizierte Prozesse bei der Einführung smarter Messtechnik hoffen. Die Änderungen des Messstellenbetriebsgesetzes sollen den Smart Meter Rollout agiler machen und die Themen Datenschutz und Nachhaltigkeit vorantreiben. Die Umsetzung erfolgt durch den Einbau fernauslesbarer Zählertechnik, welche von nun an die Voraussetzung der Interoperabilität und der Anbindbarkeit an ein Smart Meter Gateway erfüllen müssen. Bereits verbaute Geräte sind bis spätestens 2031 umzurüsten. Ist es medial um die Gesetze zur Heizkostenverbrauchsordnung und den unterjährigen Verbrauchsinformationen sowie zum Thema ESG etwas ruhiger geworden, stellen auch diese gesetzlichen Anforderungen nach wie vor viele Immobilieneigentümer vor große Herausforderungen.

Digitalisierung und Daten als wesentliche Treiber der Energiewende

Mögen hohe Energiepreise und komplizierte Gesetze die Immobilienwirtschaft vor noch so viele Probleme stellen, so müssen sie am Ende doch auch als Chance für die Energiewende gesehen werden – der Chance, durch die Digitalisierung des Energie- und Gebäudedatenmanagements nachhaltig CO2-Emissionen zu senken. Indem Strom-, Wärme- und Wasserdaten unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften intelligent und skalierbar erhoben und verarbeitet werden, können Kosten signifikant gesenkt und Gebäude fit für Zukunft gemacht werden. Die Gewinnung einer Datenhoheit im Gebäude ist die Lösung für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Vielen Immobilienunternehmen mangelt es noch immer an Zugang zu den Energiedaten ihrer Objekte, wodurch sie keine verlässliche Grundlage für Optimierungs- und Sanierungsentscheidungen für ihre Bestandsobjekte haben. Wer sein Gebäude effizient optimieren will, muss auf seine Gebäudedaten zugreifen und diese sinnvoll auswerten. "Indem Strom-, Wärme- und Wasserdaten unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften intelligent und skalierbar erhoben und verarbeitet werden, können Kosten signifikant gesenkt und Gebäude fit für die Zukunft gemacht werden."

Datenhoheit durch digitale Energiedaten-Plattform

Die KUGU Home GmbH unterstützt Wohnungs- und Energieunternehmen mithilfe einer digitalen Energiedaten-Plattform dabei, echtes Einsparpotenzial von Energie und CO2 zu erzielen. Die modulare Software-as-a-Service-Lösung macht Energiedaten mittels IoT-Technologie und künstlicher Intelligenz in Echtzeit transparent und werten diese aus: Von der Heizkostenabrechnung und der Digitalisierung des Heizungskellers bis zur gesamten Dekarbonisierung der Gebäude.

Ist bereits smarte Zählertechnik im Gebäude verbaut, kann durch die Anbindung der Daten an die Energiedatenplattform bereits die Grundlage zum Datenmanagement gelegt werden. Geräte, Messstellen, Nutzerrollen und Aufgaben – die Plattform ermöglicht das komplette Management zentral aus einer Hand. Durch eine selbstständige Verbrauchsdatenerfassung werden manuelle Ableseprozesse vollständig eingespart und Datenhoheit hergestellt. Heizkostenabrechnungen können mit der führenden Branchenlösung AbSys gemäß HKV eigenständig erstellt und individuelle Verbrauchswerte der Bewohner*innen zur Bereitstellung der unterjährigen Verbrauchsinformationen eingesehen werden.

Durch eine Aufschaltung der Zählertechnik im Heizungskeller werden Anlagen digitalisiert und Verbräuche transparent gemacht. Indem der Energieverbrauch detailliert überwacht wird, kann eine genaue Aussage zur Effizienz der Anlage getroffen werden, welche wiederum als Grundlage für die automatisierte Ausgabe von Effizienzmaßnahmen dient. Bis zu 20% Primärenergie kann durch die Optimierung der Anlagennutzung eingespart werden.

Der Fachbeitrag wurde von der German PropTech Initiative e.V. am 07.03.2023 veröffentlicht: https://gpti.de/experten-blog/energieeffiziente-gebaeude-durch-digitale-datenhoheit/